top of page
wave02_edited.jpg

Gefahren von Duftkerzen: Warum aromatische Kerzen gesundheitlich problematisch sein können

Im Herbst und Winter lieben viele von uns das warme Licht und den angenehmen Duft von Duftkerzen. Doch diese Kerzen können gefährlich sein: Sie setzen Schadstoffe frei, die unsere Gesundheit belasten. Der folgende Bericht fasst die wichtigsten Erkenntnisse über die Gefahren von Duftkerzen zusammen und zeigt, wie wir verantwortungsvoll und sicher mit ihnen umgehen können.


Hand holding a glass candle, twilight, two candles in the background

Welche Schadstoffe geben Duftkerzen an die Luft ab?


Feinstaub aus Duftkerzen: Russ und ultrafeine Partikel

Wenn Wachs brennt, entsteht nicht nur Licht. Es bildet sich auch Russ und eine große Menge feiner Partikel. Forschende konnten zeigen, dass eine einzige Kerze pro Stunde 53 Milliarden ultrafeine Partikel an die Luft abgibt und dass im Winter bis zu 70 Prozent der Feinstaubbelastung in Innenräumen von Kerzen stammen kann. Nach dem Auspusten steigen die Partikelwerte sogar noch weiter an, weil sich dicke Russwolken bilden. Diese Partikel ähneln denen aus Tabakrauch, weshalb Fachleute raten, nach dem Löschen gut zu lüften. Ein Praxisversuch in einem 22‑Quadratmeter Raum ergab, dass fünf Duftkerzen die Feinstaubwerte (PM10 und PM2,5) um 300 Prozent erhöhten.


Gase und Stickoxide aus Duftkerzen

Wenn das Wachs nicht vollständig verbrennt, entstehen Gase wie Kohlenmonoxid (CO) und Stickoxide (NOx). In einem Test stieg die CO‑Konzentration in der Raumluft um 85 Prozent, was zeigt, dass Kerzen Sauerstoff verbrauchen und Kohlenmonoxid freisetzen. Der NO2‑Wert nahm von 19 µg/m³ auf 62 µg/m³ zu und lag damit deutlich über dem empfohlenen Grenzwert von 40 µg/m³. Wissenschaftler der Purdue University weisen außerdem darauf hin, dass Duftstoffe mit Ozon reagieren und Nanopartikel bilden können, die noch tiefer in die Lunge eindringen.


VOC aus Duftkerzen (flüchtige organische Verbindungen)

Viele Kerzen enthalten synthetische Duftstoffe aus Erdöl. Beim Abbrennen verdampfen diese Chemikalien und bilden flüchtige organische Verbindungen (VOC). Forschende des Fraunhofer‑Instituts haben festgestellt, dass frische, blumige Duftkerzen wesentlich mehr VOC freisetzen als unbeduftete und dass beim Verbrennen Formaldehyd und Acetaldehyd entstehen. Formaldehyd gilt als krebserregend. Auch Limonen‑Duftstoffe, die in Zitruskerzen vorkommen, reagieren mit der Luft zu Formaldehyd. In einem Versuch mit einem Luftqualitätsmonitor verdoppelte sich der VOC‑Wert in wenigen Minuten von 29 000 ppb auf 60 000 ppb; selbst nach dem Erlöschen lag er noch 20 Prozent über dem Ausgangsniveau. Ein medizinischer Bericht warnt, dass Kerzen aus Paraffin Formaldehyd, Toluol und Benzopyren abgeben können.


Schwermetalle und Farbstoffe in Duftkerzen

Günstige Kerzen können auch Schwermetalle enthalten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weist darauf hin, dass Bleiverbindungen aus dem Docht sowie Nickel und Farbstoffe beim Verbrennen in die Raumluft gelangen. Blei schadet vor allem dem Nervensystem von Kindern und kann ihre geistige Entwicklung beeinträchtigen. Nickel ist sogar als krebserregend eingestuft. Auch Verbraucherschützer verweisen darauf, dass bleihaltige Kerzen die Gehirn‑ und Nervenentwicklung von Kindern gefährden.


PAK und weitere Schadstoffe aus Duftkerzen

Beim Verbrennen von Kerzen entstehen polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) wie Benzo[a]pyren und Acrolein. In Tests erreichten diese Werte teilweise die Grenzwerte der WHO. Ein amerikanischer Bericht erwähnt zudem, dass künstliche Düfte und Farbstoffe in billigen Kerzen aus Benzol und Toluol‑Derivaten hergestellt werden; diese Substanzen stehen im Verdacht, Harnblasenkrebs zu fördern. In einem dramatischen Einzelfall entwickelte eine 66‑jährige Frau nach dem Einatmen von Paraffindampf sogar eine Lungenentzündung.


Gesundheitsrisiko durch Duftkerzen: Mögliche Folgen

Der Mix aus Russ, Feinstaub, Gasen und VOC kann die Atemwege reizen und zu Kopfschmerzen sowie Schleimhautreizungen führen. Eine dauerhaft erhöhte Feinstaubbelastung steigert das Risiko für Herz‑ und Lungenerkrankungen, chronische Bronchitis und Lungenkrebs. Formaldehyd und Benzol sind bekannte krebserregende Stoffe; das in Paraffin enthaltene Benzol wird beim Verbrennen freigesetzt. Stickstoffdioxide können Asthma verschlimmern und die Lungenfunktion beeinträchtigen. Allergenhaltige Duftstoffe wiederum lösen Kopfschmerzen, Migräne, Asthmaanfälle und Hautausschläge aus. Das BfR warnt daher vor bestimmten Duftstoffen, die Kontaktekzeme hervorrufen und in Spielzeug bereits verboten sind. Bei unzureichender Belüftung kann auch Kohlenmonoxid Schwindel, Übelkeit oder sogar Vergiftungen verursachen.


Warum hört man so wenig über die Gefahren von Duftkerzen?

Viele der beschriebenen Effekte treten bei sehr häufiger und langer Nutzung von Kerzen auf. Untersuchungen zeigen, dass die Gesamtbelastung in den meisten Haushalten unter den gesetzlichen Grenzwerten bleibt. Allerdings lüften wir im Winter oft weniger, wodurch sich Schadstoffe anreichern. Hinzu kommt, dass Hersteller nicht verpflichtet sind, alle Inhaltsstoffe offen zu legen: In den USA sind weniger als zehn Prozent der verwendeten Duftstoffe bekannt. Für Verbraucher ist es darum schwer zu erkennen, welche Chemikalien in einer Kerze stecken.


Alternativen zu Duftkerzen und Tipps

  • Natürliche Wachse verwenden: Kerzen aus Bienenwachs, Raps oder Sojawachs sind nachhaltiger und setzen weniger Schadstoffe frei. Wissenschaftler empfehlen diese Materialien als bessere Wahl gegenüber Produkten aus Paraffin. Beim Einkauf lohnt sich ein Blick auf das RAL Gütezeichen, das strenge Vorgaben für Docht, Wachs und Farben macht.

  • Unbeduftete Kerzen bevorzugen: Kerzen ohne Duftzusatz geben weniger VOC ab. Zitruskerzen gelten als besonders problematisch, weil die darin enthaltenen Limonenstoffe mit der Luft zu Formaldehyd reagieren.

  • Duft anders genießen: Anstelle von Kerzen können Sie auf ätherische Öle in Kaltverneblern (Diffusern) zurückgreifen. Diese erhitzen die Stoffe nicht und erzeugen keinen Russ. Trotzdem sollten Sie darauf achten, gut zu lüften, denn auch natürliche Düfte können Reizungen auslösen.

  • Richtiges Verhalten beim Brennen: Lassen Sie Kerzen nicht länger als notwendig brennen und stellen Sie sie nicht in Zugluft. Lüften Sie vor und nach dem Abbrennen gründlich, am besten indem Sie für einige Minuten quer lüften. Löschen Sie Kerzen am besten draußen, statt in der Wohnung auszupusten, um die Rauchbelastung zu reduzieren.

  • Raumluft im Blick behalten: Mit Luftqualitätsmessgeräten lassen sich CO₂, VOC und Feinstaubwerte kontrollieren. Solche Monitore zeigen an, wann es Zeit wird zu lüften.

Kommentare


+41 79 888 81 44

contact@airvolut.com

Gotthardstrasse 26

6300 Zug
Schweiz

Home

Über uns

Technologie

Referenzen

Blog

Newsletter abonnieren

Thank you

Folgen Sie uns:

  • LinkedIn

Datenschutzrichtlinie

© 2025 Airvolut

bottom of page