Atme frei: Wie saubere Luft in Räumen unser Wohlbefinden und unsere Zukunft schützt
- Pi San Capatt
- 14. Okt.
- 2 Min. Lesezeit

Der Ort, an dem wir leben und arbeiten
Kaum jemand macht sich bewusst, wie viel Zeit er oder sie in geschlossenen Räumen verbringt. Laut der US‑Umweltbehörde EPA sind es rund 90 Prozent . Ob Büro, Universität, Werkhalle oder Wohnzimmer, die Luft, die wir dort einatmen, bestimmt massgeblich unser Wohlbefinden. Studien zeigen, dass die Konzentration bestimmter Schadstoffe in Innenräumen mehrfach höher sein kann als in der Aussenluft . Zu den Quellen zählen Emissionen von Menschen (Aerosole), Baustoffe, Möbel, Reinigungsmittel, Feuchtigkeit und mangelnde Wartung der Lüftungsanlagen .
Diese Belastungen führen nicht nur zu kurzfristigen Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Müdigkeit, sondern können auch chronische Erkrankungen begünstigen. Aus diesem Grund ist die Qualität der Innenraumluft ein wichtiges Thema für Arbeitgeber, Gebäudeeigentümer und politische Entscheidungsträger.
Wenn die Luft „steht“: Gesundheitsrisiko und Leistungsbremse
Eine zentrale Rolle spielt der Luftaustausch: Wird nicht ausreichend gelüftet, steigt der CO₂‑Gehalt an ist dies ein Indikator für schlechte Luft. Eine US‑Studie in Grundschulen fand in den meisten Klassenräumen CO₂‑Konzentrationen über 1000 ppm, was auf eine unzureichende Belüftung hinweist . In diesen Räumen wurden häufiger Atemwegsviren in Luft- und Nasenproben nachgewiesen, während Klassen mit höherem Luftaustausch ein um etwa 80 Prozent reduziertes Infektionsrisiko aufwiesen .
Neben dem Infektionsschutz beeinflusst die Luftqualität auch unser Denken: Forschende der Harvard‑Universität stellten fest, dass schon geringe Erhöhungen von Feinstaub (PM2,5) und CO₂ die Reaktionsgeschwindigkeit und Entscheidungsgenauigkeit von Büroangestellten beeinträchtigten. Ein Team des National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH) – einer US‑Behörde für Arbeitssicherheit – untersuchte 2024 remote arbeitende Beschäftigte und fand ebenfalls, dass leicht erhöhte CO₂‑Werte (unter 640 ppm) mit schlechteren Ergebnissen in kognitiven Tests zusammenhingen .
Kosten durch schlechte Luft: ein unterschätzter Faktor
Schlechte Raumluft ist nicht nur ein Gesundheitsproblem, sondern auch ein wirtschaftliches. Das EPA‑Briefing beziffert die jährlich durch verringerte Produktivität und erhöhte Gesundheitskosten entstehenden Verluste in den USA auf 13,2 bis 32,1 Milliarden US‑Dollar. Krankheitstage, Leistungsabfall, höhere Fluktuation und steigende Wartungskosten summieren sich zu einem beträchtlichen wirtschaftlichen Schaden. Gleichzeitig weisen die Experten auf eine Lücke im Bewusstsein hin: Viele Menschen, Vermieter und Unternehmen unterschätzen nach wie vor die Bedeutung einer guten Innenraumluft.
Was hilft? Drei Säulen für bessere Innenraumluft
Quelle reduzieren: Schadstoffe gar nicht erst entstehen zu lassen, ist der effektivste Ansatz. Dazu gehören emissionsarme Baustoffe, Möbel und Reinigungsprodukte, der Verzicht auf Rauchen in Innenräumen und eine gute Feuchteregulierung .
Effektive Lüftung: Ein regelmässiger Austausch der Raumluft mit Frischluft verdünnt Schadstoffe. Moderne Lüftungsanlagen passen den Luftwechsel an die Personenanzahl an und helfen, CO₂‑Werte und Temperatur stabil zu halten.
Hochwertige Luftreinigung: Filter und Luftreiniger ergänzen die Lüftung. Sie entfernen Partikel und Mikroorganismen, die sonst eingeatmet würden.
Warum sich das für Unternehmen lohnt
Gute Luftqualität ist eine Investition, die sich in vielerlei Hinsicht auszahlt:
Gesündere Mitarbeitende: Weniger Infektionen und Kopfschmerzen bedeuten weniger Ausfalltage und höhere Zufriedenheit.
Bessere Leistungsfähigkeit: Studien belegen den Zusammenhang zwischen sauberer Luft, Konzentration und kognitiver Leistung.
Finanzielle Ersparnis: Die hohen Kosten schlechter Luft lassen sich durch gezielte Massnahmen deutlich reduzieren.
Wettbewerbsvorteil: Unternehmen, die in das Wohlbefinden ihrer Belegschaft investieren, wirken attraktiver auf Fachkräfte.


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