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Abfallverbrennung in Delhi: Wie eine Waste-to-Energy-Anlage die Luft vergiftet

Aktualisiert: 34false58 GMT+0000 (Coordinated Universal Time)

In Delhi, einer Stadt, die häufig als eine der am stärksten belasteten Metropolen weltweit gilt, steht ein Thema im Mittelpunkt: Müllverbrennung in Abfall‑zur‑Energie‑Anlagen (Waste‑to‑Energy, WTE) insbesondere die Anlage im Stadtteil Okhla. Der ursprüngliche Zweck war sauberere Energiegewinnung und effektives Abfall­management. Doch Journalisten, Anwohner und Umwelt­organisationen berichten von massiven Problemen wie giftige Schwermetalle, unsaubere Verbrennung und Luft­emissionen, die weit über die Stadtgrenzen hinaus wirken.

Junge mit Schutzmaske steht neben einem Schornstein
KI-generiertes Bild mit Sora

Was berichten die Medien?

Recherchen zeigen, dass die WTE‑Anlage in Okhla unter anderem hohe Emissionen von Cadmium, Blei und Arsen freisetzen soll. Laut einem Artikel der New York Times (via India Today) wurden über fünf Jahre etwa 150 Luft‑ und Boden­proben rund um die Anlage genommen, dabei wiesen viele Proben auf Schwermetallwerte, die deutlich über den Grenzwerten lagen. Anwohner klagen über Atemwegs­beschwerden, ständiges Stauben und Geruchs­belastung. Auch ein Artikel im Times of India warnt vor schädlichen Substanzen wie Furane und Dioxine, die beim Verbrennen von gemischtem Abfall entstehen. 

Auf der anderen Seite meldet eine offizielle Studie der Central Pollution Control Board (CPCB) und der Delhi Pollution Control Committee (DPCC), dass die WTE‑Anlagen in Delhi „weitgehend im Rahmen der Norm“ betrieben würden und ein Risiko für Gesundheit und Umwelt „minimal“ sei. Besonders die Anlage in Bawana wird allerdings als Ausnahme genannt, mit Überschreitungen bei Dioxinen, Thallium und Cadmium. 


Warum ist Delhi überhaupt eine der schlimmsten Städte in Sachen Luft?

Delhi leidet unter einer Kombination zahlreicher Belastungs­quellen, die sich gegenseitig verstärken:

  • Verkehr & Motorisierung: Millionen Fahrzeuge, oft mit hohem Emissions­ausstoss und Stau‑Situation.

  • Bau‑ und Abriss­staub: Grosse Baustellen, Strassenbau, fehlende Staub­bindung.

  • Offenes Verbrennen: Müll, Biomasse und Pflanzenabfälle werden im Umfeld abgebrannt.

  • Temperatur‑ und Wetterlagen: In Wintermonaten führt eine Mischung aus Feuchtigkeit, Temperaturinversion und schwacher Windbewegung zu Smog‑Staus am Boden.

  • Grossflächen­deponien und schlecht gemanagter Abfall: Die Land­fills in Ghazipur, Bhalswa und Okhla sind überfüllt, es entstehen Methan‑ und Rauch­emissionen durch Brände.

  • WTE‑Anlagen mit Problemen: Die Verbrennung von unsortiertem Abfall in WTE‑Anlagen wie in Okhla scheint einen weiteren belastenden Faktor darzustellen.

Diese Vielzahl von Quellen führt zu sehr hoher Feinstaub­belastung (PM2.5, PM10) und anderen Schadstoffen und somit zu einer der schlechtesten Luftqualitäten weltweit.


Was heisst das konkret für Bewohner und Gebäude?

Wenn eine WTE‑Anlage wie in Okhla tatsächlich giftige Schwermetalle und Verbrennungsprodukte freisetzt, dann betrifft das nicht nur das unmittelbare Umfeld. Die Emissionen gelangen in die Luft und können sich mit anderen Schadstoffen anlagern und über weite Strecken ausbreiten. Gebäude, Wohnungen und Büroräume sind nicht automatisch abgeschirmt, sodass schlecht belüftete Räume, ungefilterte Lüftungssysteme oder undichte Fenster bedeuten, dass Schadstoffe auch im Innenraum wirken.


Aus Sicht der Gebäudetechnik und Luft­qualitäts­steuerung bedeutet das:

  • Überwachung von Luft­einträgen durch Lüftungssysteme, Fenster und Türen.

  • Einsatz von Filtern oder Luft­reinigungs­systemen, die auch Schwermetalle und Persistente Organische Schadstoffe (POPs) adressieren.

  • Schutz von besonders betroffenen Wohn‑ und Arbeits­bereichen (z. B. in der Nähe belasteter Standorte wie Okhla).

  • Bewusste Planung von Standorten, Verkehrs­anbindung und grüner Puffer­zone um empfindliche Nutzungen.


Um die Luftqualität langfristig zu verbessern, braucht es striktere Emissionskontrollen, ein besseres Abfallmanagement mit konsequenter Mülltrennung und transparente Umweltberichte. Städte wie Delhi sollten außerdem in grüne Infrastruktur investieren und die Nähe sensibler Einrichtungen zu Schadstoffquellen kritisch hinterfragen. Saubere Luft ist keine Option – sie ist ein Menschenrecht.


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